Nicht jeder Hund liebt Wasser und doch kann ein Bad hin und wieder nötig sein. Damit dabei von der Vorbereitung bis zum Abtrocknen alles stimmt, erklären wir dir hier, wie du deinen Hund richtig badest, ohne Stress für dich und dein Tier aufzubauen. Du lernst, wann ein Bad sinnvoll ist, welche Produkte du brauchst, worauf du beim Ablauf achten solltest und was du besser vermeidest.
Das Wichtigste in Kürze
- So selten wie nötig, so gründlich wie möglich: Hunde sollten nur bei Bedarf gebadet werden, etwa bei starker Verschmutzung oder Hautproblemen.
- Das richtige Shampoo ist entscheidend: Verwende ausschließlich pH-neutrales Hundeshampoo, um die Haut deines Tieres zu schützen.
- Ruhige Umgebung, klares Vorgehen: Eine entspannte Atmosphäre und eine klare Bad-Routine helfen, das Erlebnis für deinen Hund angenehm zu gestalten.
Wie oft sollte man Hunde baden?
So selten wie möglich, so oft wie nötig. Hunde besitzen einen natürlichen Fettfilm auf der Haut, der vor Umwelteinflüssen und Austrocknung schützt. Zu häufiges Baden kann diesen Schutzfilm schädigen. Ein Bad ist also dann angebracht, wenn dein Hund stark verschmutzt ist, unangenehm riecht oder medizinische Gründe wie Hautkrankheiten vorliegen.
Faustregel: Gesunde Hunde mit normalem Fell sollten maximal alle 6 bis 8 Wochen gebadet werden. Bei kurzhaarigen Rassen ist das oft noch seltener notwendig. Bei Hautproblemen kann eine tierärztlich begleitete Pflege notwendig sein.
Welches Shampoo ist für Hunde geeignet?
Nicht jedes Shampoo ist automatisch für Hundehaut verträglich. Die Haut von Hunden hat einen anderen pH-Wert (ca. 7,5) als die menschliche Haut (ca. 5,5). Ein ungeeignetes Produkt kann Juckreiz, Austrocknung oder sogar Entzündungen hervorrufen. Verzichte also immer auf Babyshampoo, Duschgel oder Naturseife, selbst wenn sie „mild“ sind. Sie greifen die Hundehaut an.
Verwende lieber ausschließlich Hundeshampoo, welches pH-neutral und auf das Fell deines Hundes abgestimmt ist. Für empfindliche Hunde gibt es hypoallergene Varianten und bei Parasiten helfen spezielle medizinische Shampoos.
Wie bereitest du das Bad richtig vor?
Eine gute Vorbereitung sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Richte alles so ein, dass du deinen Hund mit einer Hand halten und mit der anderen arbeiten kannst. Idealerweise nutzt du eine Badewanne oder eine große Duschwanne. Alternativ funktioniert bei warmem Wetter auch ein aufblasbares Planschbecken im Garten.
Das brauchst du:
- Hundeshampoo
- Handtücher (mind. zwei)
- Rutschfeste Unterlage (z. B. Gummimatte)
- Becher oder Duschbrause mit weichem Wasserstrahl
- Bürste oder Kamm
- Eventuell Leckerlis
Stelle sicher, dass der Raum warm ist und keine Zugluft herrscht. Hunde frieren schneller als man denkt, besonders wenn sie nass sind.

Wie läuft das Bad ab?
Beginne mit einer kurzen Phase zum „Ankommen“. Lass deinen Hund in die Wanne steigen und ruhig an allem schnuppern. Streicheleinheiten, ein ruhiger Tonfall und ein paar Leckerlis wirken oft Wunder.
Schritt für Schritt:
- Fell bürsten: Vor dem Bad lose Haare und Verfilzungen entfernen.
- Wassertemperatur prüfen: Lauwarm ist ideal, etwa 36 bis 38 Grad.
- Fell vollständig anfeuchten: Starte an den Beinen, arbeite dich langsam zum Rücken vor. Gesicht und Ohren zuletzt.
- Shampoo einmassieren: In kleinen Mengen auftragen und sanft einmassieren, nicht rubbeln. Augen, Ohren und Nase aussparen.
- Gründlich ausspülen: Alle Rückstände sorgfältig entfernen, sonst droht Hautreiz.
- Abtrocknen: Mit Handtüchern abtupfen. Föhnen nur, wenn dein Hund es kennt und toleriert.
Was tun nach dem Baden?
Nach dem Bad braucht dein Hund Ruhe. Manche Vierbeiner drehen zunächst völlig auf, andere wollen sich zurückziehen. Beides ist normal. Gib deinem Hund die Freiheit, sich zu schütteln, zu wälzen oder ein ruhiges Plätzchen aufzusuchen.
Wenn du föhnst, dann mit niedriger Temperatur und ausreichendem Abstand. Beobachte genau, wie dein Hund reagiert. Nicht jeder toleriert das Geräusch und das ist völlig okay. Achte auch darauf, dass dein Hund sich nicht sofort im Dreck wälzt. Ein kurzer Aufenthalt im Haus hilft, das saubere Fell zu schützen, bis es ganz trocken ist.
Was solltest du vermeiden?
Auch wenn du es gut meinst, können manche Fehler deinem Hund schaden oder ihn dauerhaft verunsichern.
Vermeide deshalb:
- Zwang: Ein Bad unter Stress oder Druck führt zu langfristiger Abwehrhaltung.
- Zu heißes Wasser: Hundehaut ist empfindlicher als menschliche.
- Aggressives Reiben: Kann Fell und Haut schädigen.
- Shampoo im Gesicht: Augen und Schleimhäute sind besonders sensibel.
- Falsche Shampoos: Produkte für Menschen gehören nicht auf Hundehaut.

Was tun, wenn dein Hund Angst vorm Baden hat?
Viele Hunde sind bademuffelig, oft aus schlechten Erfahrungen oder weil sie das rutschige Gefühl und das Wasser nicht mögen. In solchen Fällen lohnt es sich, langsam Vertrauen aufzubauen.
Hilfreich sind:
- Positive Verstärkung mit Leckerli oder Lob
- Training in Etappen: Erst nur die Dusche betreten, dann Wasser in der Nähe laufen lassen, später mit dem Abduschen beginnen
- Rutschfeste Unterlage für sicheren Stand
- Ruhige Stimme und Körpersprache
Manche Hunde profitieren auch von einem mobilen Hundefriseur oder speziellen Hundewaschanlagen. Letztere bieten Komfort, Platz und oft auch warme Luft zum Trocknen.
💡 Wusstest Du, dass…?
- Hunde ihre Körpertemperatur hauptsächlich über Hecheln regulieren? Deshalb kann zu warmes Wasser beim Baden schnell zu Kreislaufproblemen führen.
- ein nasses Hundefell bis zu viermal so stark riecht wie trockenes? Der typische „nasse Hund“-Geruch entsteht durch Bakterien, die beim Trocknen Abbauprodukte freisetzen.
- das regelmäßige Bürsten oft wichtiger ist als das Baden selbst? So entfernst du Schmutz und lose Haare schonend, ganz ohne den natürlichen Hautschutzfilm zu beeinträchtigen.
Fazit: Richtig baden will gelernt sein
Ein Hundebad muss kein Stressfaktor sein, weder für dich noch für deinen Vierbeiner. Mit der richtigen Vorbereitung, passenden Pflegeprodukten und etwas Geduld wird die Fellpflege zur Routine. Achte auf die Bedürfnisse deines Hundes, vermeide unnötige Bäder und genieße das saubere, glänzende Ergebnis.